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1302. Februar 25. (Breslau.)

quinto kal. Marc.

Die Gesammtheit der Konsuln von Breslau, nämlich Konrad Plessel, Jenscho von Görlitz, Arnold von Schweidnitz, Hermann Zacharia, Hermann von Mühlheim, Helwig von Molnsdorf, Nikolaus Stillephoit, Gyselbert von Schweidnitz, Konrad von Leslau, Walther Gismeister (man bemerke den Unterschied mit den im Cod. dipl. Siles. XI. S. 5 z. J. 1301 mitgetheilten Namen) Urkunden, dass der Herr Abt Swentoslaus, das Marienkloster und dessen Brüder, die Regularkanoniker, in Sachen der zwei Mühlen vor der Stadt am Ohlauwasser gelegen, sich mit der Stadt Breslau und mit Herrn Thilo de Cyndato und Nikolaus Stillephoit und dem Meister Tyzko dem Müller so geeinigt haben, dass das Stift ein Drittel, die Stadt ein zweites und der Müller Tyscho (!) das dritte an den Mühlen haben solle, während Tilo de Cyndato und Nikolaus Stillephoit zum 8. Theile für Gewinn und Verlust an beiden Mühlen, der obern wie der unteren, betheiligt sind. Das Stift soll alle Einkünfte, Nutzungen von der Mühle an Fischereien und sonstigen Nutzniessungen empfangen mit alleiniger Ausnahme dessen, dass, wenn Gebäude an dem Ufer der Ohlau entständen, davon allein die Stadt Breslau Nutzen ziehen soll; dagegen soll der Abt nebst dem Stifte zum Brücken- und Uferbau, der die Grenzen der Mühlen angeht, wie Alle, welche von den Mühlen Nutzen ziehen, beitragen.

Aus dem Or. im Bresl. Stadtarchive M 2a mit dem an Seidenfäden hängenden älteren Stadtsiegel Johannes den Täufer darstellend (Saurma Städtewappenbuch 28) und einem Rücksiegel mit einem Agnus Dei abgedruckt bei Korn Bresl. Urkundenbuch I, 69.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.